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Wiedereingliederung München

„Beeindruckende Schlüsselmomente gibt es immer wieder dann, wenn ich sehe wie Klienten große Veränderungen gemeistert haben und es ihnen sichtbar besser geht …“ Was Verena Teschner sonst noch so über ihre Arbeit denkt und was sie sich wünscht, lesen Sie hier.

Wiedereingliederung München – wieder ankommen im geregelten Leben

Verena Teschner arbeitet seit 2012 bei Prop und betreut suchtkranke Menschen im Betreuten Einzelwohnen und den Therapeutischen Wohngemeinschaften. Sie sieht den Sinn Ihrer Arbeit auch darin, realistische Ziele zu entwickeln und nicht zu versuchen, Menschen in vorgegebene Anforderungsprofile zu pressen ...

Verena Teschner, Sozialpädagogin und Suchttherapeutin.

Interview

Wer bist Du?
Verena Teschner, Sozialpädagogin und Suchttherapeutin.

Seit wann bist Du im Verein?
Ich arbeite seit 2012 bei Prop und betreue suchtkranke Menschen im Betreuten Einzelwohnen und den Therapeutischen Wohngemeinschaften.

Warum hast Du Dich für diese Einrichtung entschieden bzw. warum für Prop?
2011 habe ich mein berufsbegleitendes Suchthilfestudium an der KSFH in München begonnen. Gearbeitet habe ich zu dem Zeitpunkt noch in Baden-Württemberg. Aus privaten Gründen wollte ich nach München ziehen. Eine Kommilitonin bot mir an, mich bei Prop zu bewerben. Nach dem Vorstellungsgespräch war klar, dass ich mir die Arbeit sehr gut vorstellen und mein theoretisches Wissen aus dem Studium in der Praxis anwenden kann.

Welche Menschen kommen zu Dir?
Die Menschen sind so bunt gemischt wie das Leben selbst! Ich arbeite meistens mit Menschen, die bereits viele Jahre in der Abhängigkeit stecken und viele steinige Wege hinter sich haben. Sie kommen aus den verschiedensten Ländern, haben die vielfältigsten Geschichten und Lebensläufe. Gemeinsam ist ihnen der Wille, etwas zu verändern. Diese Veränderungswünsche können winzig klein, aber auch fundamental sein. Immer geht es darum, gemeinsam einen Weg zu finden.

Worum geht es in deiner Arbeit?
Es geht es darum, Menschen darin zu unterstützen, Dinge anzugehen und zu verändern. Wir sprechen viel über die alltäglichen Stolpersteine eines suchtkranken Menschen. Frühere Verhaltensweisen sind immer wieder Thema, denn sie helfen den Klient*innen und auch mir, aktuelle Verhaltensweisen besser einschätzen zu können. Der Kostenträger stellt als Hauptziel die Wiedereingliederung der Menschen in die Gesellschaft, dazu gehören eine Wohnung, tragfähige soziale Beziehungen, eine Integration in den Arbeitsmarkt, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und das Leben ohne Suchtmittel. In der Realität ist dies jedoch oft ein recht diffuses und schwer zu erreichendes Ziel. Ich sehe den Sinn meiner Arbeit deshalb auch darin, realistische Ziele zu entwickeln und nicht zu versuchen, Menschen in vorgegebene Anforderungsprofile zu pressen. Wichtig ist es, für die Klienten eine verlässliche und konstante Stütze zu sein, dies haben viele von ihnen leider nur selten erlebt.

Gibt es etwas, was Dich an deiner Arbeit begeistert – ein Schlüsselmoment?
Beeindruckende Schlüsselmomente gibt es immer wieder dann, wenn ich sehe wie Klienten große Veränderungen gemeistert haben und es ihnen sichtbar besser geht. Aber auch traurige Ereignisse können für mich Schlüsselmomente sein und mich daran erinnern, dass wir als professionelle Helfer immer wieder an Grenzen kommen und nur da unterstützen können, wo die Klienten uns vertrauen und Hilfe auch annehmen.

Was gefällt Dir an Deiner Arbeit?
Die langfristige Zusammenarbeit mit den Klient*innen! Mir gefällt es, mit den Menschen in Beziehung zu gehen, diese so gut wie möglich in ihren verschiedenen Facetten kennen zu lernen! Es gibt Klient*innen bei Prop, die ich bereits kenne seit ich hier angefangen habe. Außenstehende würden vielleicht sagen, dass man mit diesen Klienten wohl nicht viel erreicht hat, denn schließlich können sie auch nach so langer Zeit scheinbar nicht auf eignen Beinen stehen. Ich sehe das anders! Diesen Menschen ist es gelungen, eine längerfristige Beziehung einzugehen und sie können sich Hilfe holen! Was will man mehr?!

Was wünscht Du Dir für die Zukunft im Jugend- und Suchthilfebereich?
Für die Zukunft wünsche ich mir eine große Vielfalt an verschiedenen Unterstützungsangeboten, einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Hilfen und viele junge engagierte Menschen die mit Herzblut in der Jugend- und Suchthilfe arbeiten wollen.

Gibt es noch etwas was Du loswerden möchtest?
Alles Gute für die nächsten 50 Jahre!