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Therapiezentrum Aiglsdorf – täglich neue Herausforderungen

Was 1972 als erste deutsche Einrichtung zur stationären Drogenentwöhnungsbehandlung begann, ist heute eine moderne medizinische Reha-Fachklinik mit Platz für 40 Erwachsene. Hier finden sie mit Kerstin Heigl und Sarah Hermann einen Weg aus der Sucht in ein „normales“ Leben …

Therapiezentrum Aiglsdorf – für Menschenwürde und Selbstbestimmung

„Speziell in der Psychotherapie bearbeiten wir schwierige Erlebnisse, Emotionen und Muster aus der Lebensgeschichte. Wir behandeln Traumafolgestörungen, Depressionen und andere psychische Erkrankungen ...“ Kerstin Heigl und Sarah Hermann geben Einblicke in ihre herausfordernde Arbeit.

Kerstin Heigl und Sarah Hermann arbeiten beide im Therapiezentrum Aiglsdorf.

Interviews

Wer bist Du?
Mein Name ist Kerstin Heigl, ich bin Diplom Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin.

Seit wann im Verein?
1998 habe ich ein Praktikum im Rahmen meines Studiums bei Prop gemacht. 1999 hatte ich noch während des Studiums eine Teilzeitstelle, erst in Aiglsdorf, danach im Adaptionsphasenhaus in München Laim. Nach meinem Studium habe ich dann 2001 im Therapiezentrum Aiglsdorf angefangen.

In welcher Einrichtung arbeitest Du?
Im Therapiezentrum Aiglsdorf

Warum hast Du Dich für diese Einrichtung entschieden bzw. warum für Prop?
Zufall? Schicksal? Ich habe damals etwas eher Ungewöhnliches ausprobieren wollen … und dann bin ich irgendwie „in der Sucht hängengeblieben“.

Welche Menschen kommen zu Dir?
Nach Aiglsdorf kommen Erwachsene mit einer Suchtmittelabhängigkeit.

Worum geht es in Deiner Arbeit?
In der Rehabilitation begleiten wir unsere Patientinnen und Patienten dabei, einen Weg aus der Sucht in ein „normales“ Leben zu finden. Speziell in der Psychotherapie bearbeiten wir schwierige Erlebnisse, Emotionen und Muster aus der Lebensgeschichte. Wir behandeln Traumafolgestörungen, Depressionen und andere psychische Erkrankungen, welche die Abhängigkeit mitbedingen und aufrechterhalten.

Gibt es etwas, was Dich an Deiner Arbeit begeistert – ein Schlüsselmoment?
Da gibt es viele. Schön ist beispielsweise, wenn sich ehemalige Patient*innen melden und erzählen, wie es ihnen nach Aiglsdorf ergangen ist. Oft gibt es dann auch Überraschungsmomente, wenn wir doch mehr mitgeben konnten, als wir zunächst geglaubt haben.

Was gefällt Dir an Deiner Arbeit?
In Aiglsdorf bin nach all den Jahren noch immer, weil es dort niemals langweilig ist. Jeden Tag warten neue Herausforderungen, kommen dort viele spannende Menschen zur Behandlung. Und ich durfte in den vergangenen Jahrzehnten mit vielen Kolleg*innen zusammenarbeiten, die immer wieder neue Ideen haben, so dass hier nie Stillstand herrscht.

Was wünscht Du Dir für die Zukunft im Jugend- und Suchthilfebereich?
Kostenträger, die uns das Leben nicht schwer machen. Ich möchte nicht irgendwann mehr über Menschen dokumentieren müssen, als mit Menschen in Kontakt zu sein.

Wer bist Du?
Mein Name ist Sarah Hermann

Seit wann im Verein?
Ich bin seit Februar 2021 als duale Studentin im Therapiezentrum Aiglsdorf tätig.

Warum hast Du Dich für diese Einrichtung entschieden bzw. warum für Prop?
Die Sucht ist für mich ein sehr spannendes und vor allem breites Arbeitsfeld. Prop ist für mich die richtige Wahl, weil der Mensch im Mittelpunkt steht. Das Motto „Jeder Mensch zählt“ verinnerlicht dies nochmal.

Worum geht es in Deiner Arbeit?
Meine Haupttätigkeit liegt darin, drogenabhängigen Menschen den Weg in die Gesellschaft zu erleichtern, indem ich sie bei sozialdienstlichen Anliegen unterstütze.

Was gefällt Dir an Deiner Arbeit?
Durch die zahlreichen Facetten eines Menschen ist jeder Therapieaufenthalt einzigartig und individuell zu gestalten – und das macht die Arbeit in der Sucht so interessant.

Was wünscht Du Dir für die Zukunft im Jugend- und Suchthilfebereich?
Dass mehr Aufklärung seitens der Politik stattfindet. Das Thema Sucht sollte offen in der Gesellschaft kommuniziert werden.

Gibt es noch etwas was Du loswerden möchtest?
Ich möchte mich besonders bei meinem Team in Aiglsdorf bedanken. Ihr habt mir den Start leicht gemacht und mich perfekt an die Hand genommen. Jede*r von uns ist einzigartig, aber als Team sind wir eine Einheit.